Wie auch schon an
anderen Stellen [2],[3] beschrieben, ist das von Georg Lukas, DO1GL
stammende Programm "APRSDROID" [1] hervorragend geeignet, um Aussendung
und Empfang von APRS-Datensignalen auch mit ANDROID-Smartphones bzw.
-Tablets durchführen zu können. Offenbar hatte Georg
dabei ursprünglich vorwiegend eine Online-Anbindung über das
internationale APRS-IS-Netz im Sinn, dennoch aber später auch noch
weitere
Schnittstellen implementiert, so dass z.B. auch ein Betrieb über
via Bluetooth-Funk
verbundene TNC's möglich ist [4]. In einer weiteren Betriebsart
wird
die geräteinterne Soundkartenfunktion benutzt, um hierüber
Aussendung und neuerdings
auch Decodierung von APRS-Signalen zu ermöglichen. Gearbeitet
wird hierbei mit 1200 Baud im AFSK-Modus. Zur Zusammenschaltung mit
FM-Transceivern sind lediglich bidirektionale Audio-Verbindungen
erforderlich, womit sich eine leicht überschaubare Anordnung
ergibt. Ein kleines Problem stellt lediglich die Gewinnung
des Steuersignals zur Sendertastung ( PTT ) dar, aber auch hierfür
gibt es, wie wir unten noch sehen werden, unkomplizierte
Lösungen.
Um in der gewünschten Betriebsart arbeiten zu können, ist bei
den Programmeinstellungen von "APRSDROID" das Verbindungsprotokoll
"AFSK über Lautsprecher" zu wählen. Wurde das Programm
entsprechend konfiguriert, um in voreingestellten Zeitabständen
APRS-Aussendungen durchzuführen, so sollten diese von nun an als
AFSK-Signale auch über den
Smartphonelautsprecher hörbar sein. Über das eingebaute
Mikrofon wird
zudem auch auf decodierbare Eingangssignale gewartet. Nachdem
allerdings bei
ausschliesslich akustischer Kopplung zwischen Smartphone und
Funkgerät leicht auch noch ungewollte Nebengeräusche
eingefangen werden, lässt sich auf diese Weise keine hohe
Betriebssicherheit erreichen. Zudem setzt diese Methode voraus, dass
das Funkgerät mit einer eigenen Audio-VOX-Funktion ausgestattet
ist. Besser ist somit eine Nutzung der Headsetbuchse des Smartphones,
um hierüber Verbindungen mit
dem Funkgerät herzustellen. Was deren Belegung betrifft, so kann
diese zwischen den einzelnen Gerätetypen allerdings durchaus
unterschiedlich sein. Inzwischen scheint sich aber dennoch ein von
vielen Herstellern benutzter Standard herauszukristallisieren (
Abb.1, Tabelle1 ). Ansonsten kann es sich lohnen, einmal bei [5] und
seinen Nachbarseiten nachzuschauen.
Abb.1 4pol. 3.5mm-Klinkenstecker
Pin
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Funktion
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1
|
Audio-Out
Links
|
2
|
Audio-Out
Rechts
|
3
|
Masse
|
4
|
Mic-In
|
Tabelle 1
Zusammenschaltung von
Smartphone/Tablet und Funkgerät
Im Wesentlichen geht es darum, Tonein-und ausgänge von
Smartphone und Funkgerät kreuzweise miteinander zu verbinden,
wobei die NF-Pegel in beiden Richtungen einstellbar und somit an
verschiedene Gegebenheiten anpassbar sein sollten. Weiterhin
erforderlich ist die Generierung eines vom Ausgangssignal des
Smartphones abgeleiteten PTT-Signals zur Sendersteuerung. Diese
Aufgaben erfüllt eine ursprünglich von Wolphi in [6]
veröffentlichte trickreiche Schaltung, wobei ich diese allerdings
an
zwei Stellen noch geringfügig erweitern musste ( Abb. 2 ). Bei
ihrer Auslegung war der Konstrukteur vorallem
bestrebt, ohne Transformatoren und zusätzliche Spannungsversorgung
auszukommen. Dabei hat er sich auch die am MIC-Eingang
üblicherweise zusätzlich bereitgestellte Gleichspannung von
wenigen Volt zunutze gemacht, um hierüber eine mit dem Transistor
"T1" aufgebaute Verstärkerstufe versorgen zu können. Sie
ist zur Signalanhebung für die mit
"D1", "D2"
und "T2" aufgebaute Audio-VOX erforderlich. Darüberhinaus
verarbeitet sie das
in Richtung Smartphone gehende Audiosignal und bewirkt dabei noch, dass
die Zusatzschaltung als am Smartphone angeschlossene externe
Einheit erkannt wird ( was durch Erscheinen eines Kopfhörersymbols
im Gerätemenü signalisiert wird ). Die Erkennung als
periphere Einheit ist an dieser Stelle erforderlich, um in der
Soundkartenelektronik des Smartphones eine Umschaltung vom eingebauten
Mikrofon
bzw. Speaker auf die Anschlüsse der Headsetbuchse zu bewirken.
Im Gegensatz zum
Stecker des mit meinem HTC-Smartphone gelieferten Einfach-Headsets, gab
es immer wieder Kontaktprobleme mit den im Bauteilehandel einzeln
erhältlichen 4pol.
3.5mm-Steckern. Obwohl nicht ohne Weiteres
erkennbar, muss es zwischen den einzelnen Versionen dennoch geringe,
zu
den Schwierigkeiten führende Groessenunterschiede geben.
Zur Lösung des Problems habe ich letztendlich für wenige
Euros noch einmal ein Original-HTC-Headset erworben und
benutzte hiervon lediglich den Stecker samt konfektioniertem
Anschlusskabel.
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Soll das Smartphone ( z.B. für erste Versuche ) nur benutzt
werden, um an der Headsetbuchse anliegende Tonsignale verarbeiten zu
können, so ist es erforderlich, dass die Anschaltung einer
externen Einheit erkannt wird und die Soundkartenelektronik ( wie auch
oben schon erwähnt ) daraufhin vom internen Mikrofon auf den
Buchseneingang umschaltet. Diese Funktion bewirkt der aus Abb.4
ersichtliche, zwischen Mikrofoneingang und Masse angeordnete
1K-Widerstand. Die Zuführung externer Tonsignale über die
Mikrofonbuchse ( hier sicherheitshalber noch einmal getrennt durch
einen zusätzlich eingefügten Elko ) ist damit auf einfachste
Weise möglich.
Abb.4 Smartphone:
Zuführung externer Tonsignale