Abb.1 LoRa (TM) Logo
"LoRa" (TM) steht für "Long Range". Dabei handelt es sich um ein
Funkübertragungsverfahren, mit dessen Hilfe sich beispielsweise
Telemetriedaten im Rahmen des IoT ( Internet of Things )
über Distanzen übertragen lassen, die im Vergleich zur
Nutzung von z.B. FSK- oder GMSK-Modulation bei üblicherweise mehr
als dem Zehnfachen liegen. Erreicht wird das durch die Verwendung von
Spread Spectrum Modulation. Der sich hierbei ergebende Systemgewinn von
20dB und mehr würde ansonsten nur durch Erhöhung der
Sendeleistungen um den Faktor 100 erreichbar sein.
Bei "LoRa" handelt es sich um eine
ursprünglich von der Firma SEMTECH eingeführte Technologie.
Als weiterer Systemvorteil sei auch noch der selbst längere
Batteriebetriebszeiten erlaubende geringe Energiebedarf genannt.
Abb.2
Vergleich zwischen "normalem" Schmalband- und einem unter dem
Rauschpegel liegenden Spread Spectrum-Signal
Durch Verwendung sehr preiswert
erhältlicher LoRa-Transceiverbausteine lassen sich in der
genannten Betriebsart Distanzen von ( natürlich antennen- und
geländeabhängig ) bis zu 20 Km und mehr
überbrücken. In Verbindung mit z.B. Ballonprojekten konnten
es mehrfach aber auch schon viele Hundert Kilometer sein.
Nicht geeignet ist "LoRA" allerdings
für Übertragungen mit hohen Datenraten. Die Vorzüge des
Systems kommen vor allem dort zum tragen, wo es um nur relativ geringe
Datenmengen in nicht allzu häufigen Zeitfolgen geht. Klassische
Anwendungen sind allgemeine Telemetriedatenübertragungen z.B. im
Rahmen des "Internet of Things" oder auch Trackingsysteme für den
Nahbereich. Ein klassischer Einsatzbereich ist beispielsweise auch die
Übertragung von GPS-Standortdaten zur Verfolgung und auch zum
Wiederauffinden von Objekten, Personen und Tieren.
Ein Vielzahl von Links zum
Thema LoRa befindet sich am Ende meiner Seite [1].
LoRa-Nutzung
im Rahmen von Allgemeingenehmigungen und durch Funkamateure
Für
den Einsatz in Europa vorgesehene Transceiverbausteine arbeiten im
Bereich um 434 MHz ( 70cm-Band ) oder auf Frequenzen um 868 MHz.
Mögliche Werte für die Sendeleistung liegen zwischen etwa 2
und 100 mW. Ihr Einsatz ist auch im Rahmen von Allgemeingenehmigungen
zulässig, wenn dabei die gesetzlichen Bestimmungen für
SRD-Anlagen ( Short Range Devices) eingehalten werden. Im sog.
70cm-ISM-Bereich ( 433.05-434.79 MHz ) ist die max. zulässige
Sendeleistung dabei in den meisten europäischen Ländern auf
10 mW begrenzt.
Lizensierten Funkamateuren steht
zumindest in einigen Ländern ( incl. Deutschland ) ein 10 MHz
umfassender 70cm-Bereich ( 430-440 MHz ) zur Verfügung. Eine
detailierte Aufteilung findet man in Bandplänen, so wie sie durch
die IARU-R1 ( International Amateur Radio Union für Region 1
) erstellt werden. Auf der diesjährigen ( 2017 ) Konferenz dieser
Organisation wurde nach einer Initiative des ÖVSV (
österreichische Amateurfunkvereinigung ) auch aktuell ein
Teilbereich festgelegt, in dem sich
offiziell breitbandige digitale Funkexperimente wie z.B. solche in
LoRa-Technik durchführen lassen ( Abb.3 ). Er erstreckt sich von
433.600-434.594 MHz und deckt sich damit auch mit einem Teil des
allgemein zugelassenen ISM-Bereiches. Im Vergleich zu ihm erlaubt er
Funkamateueren aber die Verwendung auch höherer Sendeleistungen
und gewinnbringender Antennen. Damit ergeben sich zumindest für
diese
Gruppe deutlich erweiterte Einsatzmöglichkeiten in einem noch
weitgehend neu zu entdeckendem Experimentierfeld.
Abb.3 Auszug aus dem
VHF-Handbook der IARU-R1 vom November 2017
Welche LoRa-Bausteintypen sind geeignet?
Bisher
hatte ich mich vorzugsweise mit LoRa-Sender/Empfängerbausteinen
beschäftigt, die sich über ihre SPI-Busanschlüsse von
Mikrocontrollern steuern liessen [1]. Nun habe ich aber unlängst
auch Typen "entdeckt", die stattdessen serielle TTL-UART-Schnittstellen
bereitstellten, was in manchen Fällen ( siehe weiter unten ) ihre
Verwendung sogar OHNE zusätzlichen Mikrocontrollereinsatz erlaubt.
Erste Versuche hatte ich dabei mit Bausteinen des Typs "HM-TRLR-S433"
der Firma Hope durchgeführt, wobei mir deren erfolgreiche Nutzung
zumindest bis jetzt allerdings noch nicht gelungen ist. Völlig
unkompliziert erwies sich dagegen die Verwendung eines ähnlichen
Typs von Fa. Dorji mit der Bezeichnung: "DRF1278DM" [4].
Abb.4 Übersicht zum
LoRa-Modul "DRF1278DM"
Im Rahmen der Amateurfunkbestimmungen sind für die Zukunft auch
Versuche mit LoRa-1W-Moduln ( wie E32-TTL-1W ) geplant. Gegenüber
den 100mW-Versionen ergibt sich bei ihrer Nutzung ein Leistungszugewinn
von weiteren 10dB.
Die verschiedenen Betriebsparameter der
Bausteine "DRF1278DM"
und ihre Konfiguration
Die
LoRa-Technik erlaubt die Nutzung unterschiedlicher Betriebsmodi. Ihre
Auswahl erfolgt über die
Konfigurationseinstellungen. Im Wesentlichen geht
es dabei um
ein schwerpunktmäßiges Abwägen zwischen belegten
Signalbandbreiten,
unterschiedlichen Übertragungsgeschwindigkeiten und daraus
resultierenden Werten für die Signal-Empfindlichkeiten. Mehr
hierzu findet man z.B. im
zugehörigen Datenblatt [4].
Es folgt eine Liste der ( wichtigsten ) bei den "DRF1278DM" voreingestellten (
Default- ) Betriebsparameter:
UART-Datenrate
:
9600bps
Betriebsfrequenz
: 434.0 MHz
RF-Faktor
: 2048 ( =
SF-11 )
RF-Bw
: 125 KHz
RF-Power
: 7 (
+20dbm= 100mW )
Anmerkungen:
* Für Nutzungen in Verbindung mit Allgemeinzulassungen ist ein
RF-Powerwert
von max. 3 ( für Sendeleistungen bis +10dbm entsprechend
10mW
) zu wählen.
* Mit dem RF-Faktor 2048 wurde eine
verhältnismäßig langsame Datenübertragung
voreingestellt, was aber mit hoher Signalempfindlichkeit verbunden ist.
Dieser Modus eignet sich besonders auch zur Übertragung jeweils
nur per Hand am Smartphone eingetippter Kurztextexe.
* Für die voreingestellten Bandbreitenwerte von 125 KHz ergeben
sich ansonsten die folgenden
Zusammenhänge:
RF-Faktor
Datenrate
(bps) Empfindlichkeit (dbm ) :
4096 ( SF-12 )
183
-136
2048 ( SF-11 )
328
-133
( voreingestellt )
1024 ( SF-10 )
733
-132
512 ( SF-9
) 1312
-129
256 ( SF-8
) 2375
-126
128 ( SF-7
) 4338
-123
Die entspr. Daten für andere
Bandbreitenwerte kann man einer Tabelle entnehmen, die im unteren Teil
von Seite [1] zu finden ist.
Abb.5
Windows-Tool zur Konfiguration der Dorji LoRa-Modems
Zur Änderung der
Konfigurationseinstellungen hat die Lieferfirma ein über diese
Seite [5| zu findendes Windows-Tool bereitgestellt ( Abb.5 ). Ein
Zugriff vom PC aus auf die LoRa-Bausteine erfordert das
Zwischenschalten eines "USB zu Seriell-TTL-Adapters". Versuche,
hierfür das vom Lieferanten der DRF-Bausteine mitgelieferte
Exemplar zu verwenden, verliefen zumindest bei mir aber negativ ( keine
Verbindung möglich! ). Daraufhin verwendete ich stattdessen
ein zufällig vorhandenes Exemplar eines Adapters vom Typ "UM2102"
von Fa. ELV. Die Verbindungen zum LoRa-Modul beschränkten sich
dabei auf die beiden ( überkreuzten )
Datenleitungen und den Massekontakt. Dazu kommt lediglich noch eine
Verbindung vom EN-Pin Nr.3 gegen Masse. Ansonsten wurde der
DRF-Baustein
separat aus einer LiPo-Zelle versorgt. Über das
Konfigurationstool war anschliessend ein Zugriff auf die LoRa-Bausteine
möglich und Änderungen in den Betriebseinstellungen
liessen sich problemlos durchführen.
Textein- und -ausgaben mithilfe
standardmäßiger Terminalprogramme
Zur
Anzeige empfangener und Eingabe
abzusendender Texte eignen sich herkömliche Terminalprogramme mit
Bluetoothschnittstelle. Eine entsprechende Auswahl ist im ANDROID
PlayStore verfügbar. Dabei hat sich allerdings
herausgestellt, dass
nicht alle bereitstehenden App's für den beabsichtigten
Einsatzzweck auch geeignet sind. Auszusendende Texte werden
üblicherweise
vorgeschrieben und erst nach Betätigung einer SEND-Taste
übertragen. Um
auf der Empfangsseite auch das Ende übermittelter Nachrichten
erkennen
zu können, ist es wichtig, auf der Geberseite entsprechende
Endzeichen
hinzuzufügen. Dabei handelt es sich üblicherweise um den
ASCII-Character 13 bzw. 0x0D in Hex-Schreibweise. In Programmcodes
findet man dafür auch häufig die Zeichenfolge: '\r'. Leider
tun sich
einige Terminalprogramme nun aber schwer mit dem Anhängen dieser
Zeichen, so dass sie danach für unsere Nutzung kaum noch infrage
kommen.
Ein Terminalprogramm, bei dem das
genannte Problem nicht besteht und welches auch ansonsten alle meine
Wünsche erfüllte, stammt von Kai Morich und ist unter dem
Namen "Serial
Bluetooth Terminal" aus dem Play-Store herunterladbar. Mit seinem
gelben RS232-Stecker als Logo lässt es sich auch leicht finden.
Eine erste praktische Anwendung:
LoRa-Bausteine zur
Textübertragung zwischen Smartphones/Tablets
Abb.5a Musteraufbau DRF1278DM
plus HC-06 ( links ) und DRF1278DM plus ARDUINO Pro-Mini ( rechts
)
Nachdem
oben genannte Funkbausteine bereits standardmäßig mit
seriellen asynchronen Datenschnittstellen ( TTL-UART ) ausgestattet
sind, lassen sie sich direkt mit z.B. Bluetoothbausteinen wie den
"HC-06" zusammenschalten. Abb.6 zeigt eine entsprechende Anordnung. Da
LoRa- und Bluetoothbausteine auch mit weitgehend identischen seriellen
Schnittstellenparametern ausgeliefert werden, sind dabei auch keine
weiteren Konfigurationsmaßnahmen zu treffen.
Abb.6 Blockschaltbild der
Baugruppenanordnung zum Textaustausch von Smartphone zu Smartphone
Für einen bidirektionalen
Kurztextaustausch ist jetzt lediglich noch jeweils ausgehend von den
ANDROID-Endgeräten eine Bluetoothverbindung zum zugehörigen
HC-06-Modul * aufzubauen. Dazu muss allerdings vorher ein einmaliges
Pairing ( Kennenlernen ) zwischen beiden Einheiten stattgefunden
haben.
Wurden BT-Verbindungen auf beiden
Seiten aufgebaut, kann unter Verwendung der uns schon bekannten
Terminalprogramme mit dem Textaustausch begonnen werden. In diesem
Zusammenhang ist noch anzumerken, dass dieses Übertragungssystem
nicht auf 2 Teilnehmer beschränkt ist, sondern sich auch noch
weitere Nutzer einklinken könnten, so sie identische
LoRa-Betriebseinstellungen verwenden. Weiterhin sollte über die
Node-ID- und Net-ID-Einstellungen auch eine ( begrenzte? )
Privatisierung möglich sein, womit ich mich selbst allerdings noch
nicht beschäftigt habe.
Abb.7 Detailschaltbild zur
Zusammenschaltung von LoRa- und Bluetoothmodul
* Um mit Bluetoothmoduln
arbeiten zu können, müssen diese in einem über das
Menü der Smartphones erreichbaren Verzeichnis angemeldet worden
sein. Melden wir dabei mehrere z.B. HC-06 an, so werden sich alle unter
gleichem Namen identifizieren, was später zu Irritationen
führen kann. Daher ist es dringend zu empfehlen, dass
Namensgleichheiten vermieden werden.
Zur Umbenennung sind die BT-Moduln mit
einem "USB zu Seriell-TTL-Adapter" zu verbinden, wobei
RxD/TxD-Anschlüsse gekreuzt und dazu Masse, sowie
Versorgungsspannung 3-5V anzuschliessen sind. Via USB sind die Adapter
mit einem PC mit aktiviertem Terminalprogramm ( z.B. HTerm ) zu
verbinden. In dessen Menü sind der verwendete Com-Port und die
benutze Baudrate 9600bps anzuwählen. Anschliessend ist die
CONNECT-Taste zu betätigen. Weiterhin ist sicherzustellen, dass
folgende Datenaussendungen OHNE zusätzliche CR- und
LF-Charaktäre erfolgen.
Bei funktionierender Datenverbindung
werden die Bluetoothmoduln nach Empfang der Zeichenfolge "AT" mit "OK"
antworten. Durch Aussendung von "AT+NAME und des ( nach einer
Leerstelle ) gewünschten Namens, lässt sich
bewirken, dass sich die BT-Moduln fortan nur noch mit ihrer neuen
Identität melden.
Dabei werden erfolgreiche Umbenennungen auch vom Modul quittiert.
Abb.8 Versuche zum
Kurztextaustausch von Smartphone zu Smartphone via LoRa
ANMERKUNG:
Selbstverständlich
beschränkt sich die Nutzung der mit UART-Schnittstellen
ausgestatteten LoRa-Bausteine nicht auf via BLUETOOTH zugeschaltete
ANDROID-Smartphones. Stattdessen können sie z.B. auch mit "USB zu
Seriell-TTL-Adaptern" verbunden werden, was nach Zusammenschaltung mit
PC's eine Kontaktaufnahme über dort gestartete Terminalprogramme
ermöglicht. Hierdurch ergibt sich ein weites Feld für
Nahbereichskommunikation zwischen PC's untereinander oder zwischen
ihnen und Smartphones bzw. Tablets.
Mit LoRa erzielbare Funkreichweiten
An
dieser Stelle kommt üblicherweise die Frage nach den mithilfe der
LoRa-Funkbausteine erzielbaren Funkreichweiten. Dazu kann nur soviel
gesagt werden, dass mögliche Werte von verschiedensten Faktoren
bestimmt werden. Dazu gehören vorallem:
* gewählte Sendeleistungen
* gewählter LoRa-Betriebsmodus
* Standorte der Endstellen
* Geländebeschaffenheit (
Stichworte: offenes Gelände, Hügel, Berge, enge Hausbebauung,
Inhausnutzung )
* verwendete Antennen ( siehe dazu
auch den folgenden Abschnitt )
Bei halbwegs freiem Gelände
lassen sich mithilfe von LoRa ( im Rahmen der Allgemeinzulassungenn )
aber oftmals durchaus Distanzen von einigen Kilometern
überbrücken
Auswahl geeigneter Antennen
Hochfrequenztechniker
trauen sich zwar kaum noch, es noch einmal zu erwähnen, aber nach
wie vor ist eine gut angepasste Antenne der beste ( und letztendlich
auch preiswerteste ) HF-Verstärker. Beim Bezug von Funkbausteinen
z.B. aus Fernost, werden nun aber oftmals in grosszügiger Weise
auch kleine "Stummelantennen" beigelegt. Dabei darf man allerdings
nicht automatisch davon ausgehen, dass es sich hierbei um Typen
handelt, die frequenzmäßig auch zu den gelieferten
Funkbausteinen passen! Gerade aber, wenn man mit relativ geringen
Sendeleistungen arbeiten will und dennoch akzeptabele Funkreichweiten
erzielen möchte, ist es empfehlenswert, der Antennenfrage einige
Aufmerksamkeit zu schenken.
Zusammen mit den Funkbausteinen
"DRF1276DM" wurden z.B. kurze Stummelantennen geliefert.
Zugegebenermaßen benutze auch ich sie für
Übertragungsversuche über kurze Entfernungen auch, aber
ansonsten konnte bei ihnen nirgendwo im gesamten 70-cm-Bereich auch nur
den geringsten Ansatz für eine Resonanzstelle finden. Die
WSWR-Werte lagen hier bei etwa 1:7 ! Auch Antennen, die anderen
LoRa-Bausteinen eines namhaften Lieferanten beigelegt waren, hatten als
beste überhaupt einigermassen infragekommende Resonanzstelle eine
solche bei etwa 500 MHz und waren damit auch nicht gerade optimal
verwendbar.
Abb.9
Beispiele für Antennenstäbe
Daher verwende ich, auch wenn sie
etwas unbequemer in der Handhabung sein sollten, inzwischen
vorzugsweise Antennen mit ungekürzter 1/4-Wellenlänge, also
mit etwa 18 cm langen Strahlern. Hierzu fand ich bei Ebay ein Angebot,
bei denen der beste Resonanzpunkt nun tatsächlich bei etwa
435 MHz lag ( Abb.9 ). Ihr Einsatz ist z.B. auch in Verbindung mit
Magnetfüßen für die Dachmontage auf Fahrzeugen
empfehlenswert. Für stationäre Anwendungen würde ich
dagegen eine der Groundplanes vorziehen, so wie sie z.B. im
Amateurfunkhandel zur Nutzung im 70cm-Band angeboten werden.
Abb.9a
"N1201SA" aus China: Ein Handgerät für Antennenmessungen im
Bereich von 137.5 bis 2700 MHz
Möglichkeiten zur Ermittlung von
Funkversorgungsbereichen
Oft
besteht der Wunsch zum einfachen Ausloten möglicher
Funkreichweiten. Hierzu wurde
das Arduino-Programm
"Tritest" [6] geschaffen, welches sich aus drei einzeln aufrufbaren
Teilprogrammen zusammensetzt, von denen allerdings nur immer eine
Einheit aktiv sein kann. Die zugehörige Hardwarebeschaltung kann
Abb.10 entnommen werden.
Abb.10 Schaltbild der
Baugruppenanordnung für
Reichweitentests, Echobetrieb und GPS-Datenbereitstellung
( zur Darstellung in Originalgrösse anklicken )
Programm
1 "BAKEN_MODE" ( Schalter "S1" = "ON" ) dient der seriellen
Ausgabe kurzer ASCII-Zeichenfolgen für Kennungszwecke mit
angefügten Werten eines dreistelligen Upcounters. Die benutzte
Wiederholrate ist dabei in der Variablen "interval" abgelegt und
beträgt derzeit 10 Sekunden. Dieser Wert lässt sich aber im
Programmcode auch jederzeit abändern. Durch Empfang dieser
Aussendungen an
wechselnden Standorten kann auf einfache Weise ein guter Eindruck
vom jeweiligen Funkversorgungsbereich gewonnen werden.
Programm 2 "ECHO-MODE" (
Schalter "S2" = "ON" ) beinhaltet eine Echo-Funktion. Dabei wird auf
serielle Daten gewartet, die am Hard-UART-Eingang ( #0 bzw.
"RxD" ) mit 9600bps
eintreffen. Bis
zur Erkennung einer übertragenen Zeilenendmarke ( Char 13 bzw.
0x0D oder '\r'
) werden die einzelnen ASCII-Charaktäre in einen prozessorinternen
Puffer
geschrieben und unmittelbar danach wieder im Blockformat über Port
#1
bzw. "TxD" seriell ausgegeben.
Zur Kontrolle aktuell existierender
Funkkontakte ist somit
lediglich
eine beliebige Nachricht in Richtung der in
diesem Modus betriebenen Einheit zu senden. Im positiven Fall werden
übermittelte Inhalte unmittelbar nach ihrer Aussendung
wieder zum Absender
und ggf. auch an weitere Teilnehmer übertragen.
Weitere Einsatzmöglichkeiten
ergeben sich durch Installation derartiger Echo-Einheiten an
exponierten Standorten ( Hochhäusern, Bergen, Ballons usw. ), was
u.U. erheblich vergrößerte Einzugsbereiche
ermöglicht.
Das Programm 3 "GPS-MODE"
( Schalter "S3" = "ON" ) dient der Verarbeitung von Navigationsdaten
eines ggf. angeschlossenen GPS-Moduls (
mit 9600bps-TTL-Ausgang ) und ist somit vorzugsweise für den
mobilen Einsatz gedacht. Üblicherweise liefern
besagte GPS-Moduln im Sekundentakt eine Vielzahl uterschiedlichster
sog. NMEA-Datensätze. Aufgrund des sich dabei ergebenden nicht
unerheblichen Datenumfangs lassen sich diese allerdings nicht direkt
über den
seriellen Eingang der
"DFR1278DM" verarbeiten. In den meisten Fällen wird von
ihnen aber ohnehin nur ein Bruchteil tatsächlich benötigt.
Daher ist es die Aufgabe von Programm 3, aus dem am Soft-UART-Eingang
#2 anliegenden Gesamtangebot nur die Datensätze der Typen GGA
und RMC herauszufiltern. Anschliessend werden sie in einem Zeittakt,
der wiederum durch den Inhalt der Variablen "interval" bestimmt wird (
also derzeit im 10
Sekudentakt ), am Hard-UART-Ausgang wieder in Richtung LoRa-Modul
ausgegeben ( siehe Abb.11 ).
Bei Nutzung der voreingestellten
LoRa-Parameter ergeben sich bei Aussendung beider ausgefilterten
NMEA-Protokolltypen ( zusammen ca. 140 ASCII-Zeichen ) "ON-AIR-Zeiten"
von
mehreren Sekunden. Während für bestimmte Anwendungen, so z.B.
für die weiter
unten noch zu erwähnende Kartensoftware MAPS.ME die Bereitstellung
BEIDER Protokolltypen erforderlich ist, genügt es
in vielen Fällen lediglich die GGA-Protokolldaten
zur Verfügung zu haben, was dann auch nahezu halbierte
ON-AIR-Zeiten
bewirkt. Zur
Unterdrückung der RMC-Datensätze ist Schalter "S4" in
Stellung "ON" zu bringen.
Abb.11 Via Bluetooth zum Smartphone
übertragene NMEA-Datensätze nach Filterung gem. Programm
3
( zur
Darstellung in Originalgrösse anklicken )
Auswertung und Kartennutzung von GPS-Daten
Ziel
war die Anzeige via LoRa empfangener Positionsdaten mithilfe eines
Kartenprogrammes an ANDROID-Smartphones bzw. Tablets. Vorher hatte ich
schon verschiedene andere APP's getestet [1], dann aber machte mich ein
Bekannter auf "MAPS.ME" aufmerksam. Dieses Programm hat mir dann nicht
zuletzt auch deshalb sofort gut gefallen, weil es ein völlig
unkompliziertes
Nachladen der für interessierende Regionen jeweils benötigten
OpenStreetMaps erlaubte.
Abb.12
APP "Bluetooth GPS Mouse" mit Anzeige der via Bluetooth
empfangenen GPS-Daten
( zur Darstellung in Originalgrösse anklicken )
Der Haken hierbei und auch bei
ähnlichen GPS-Programmen ist allerdings, dass sich diese ihre
Navigationsdaten zuerst einmal von
einem im ANDROID-Gerät integrierten GPS-Modul holen. Nachdem wir
an
dieser Stelle aber stattdessen mit Nav-Daten arbeiten wollen, die via
Bluetooth von
extern zugeführt werden, muss hierzu vorab noch eine geeignete
Lösung
gefunden werden. Sie ergibt sich durch Nutzung einer APP mit Namen "Bluetooth GPS Mouse", die
dazu noch zusätzlich
aus dem
PlayStore heruntergeladen werden muss. Nach
ihrem Start ist eine Verbindung zu dem Bluetoothmodul herzustellen,
welches seine Daten vom empfangenden LoRa-Baustein erhält. Wurde
diese Verbindung erfolgreich aufgebaut und werden daraufhin
Navigationsdaten empfangen, dann sollten diese auch im
Programmfenster der APP "Bluetooth GPS Mouse" erscheinen ( Abb.12 ) und
fortan als Bezugspositionenswerte
für MAPS.ME ( oder andere ähnliche Programme ) zur
Verfügung stehen.
Abb.13 Darstellung via LoRa-Funk
empfangener Positionsdaten unter MAPS.ME am ANDROID-Smartphone
Um später für bestimmte
Smartphone-APP's auch wieder auf die Daten des internen
GPS-Bausteins zurückgreifen zu können,
ist über EINSTELLUNGEN eine Liste der aktuell ausgeführten
Programme zu suchen. Bei der von mir benutzten ANDROID-Version war dazu
der ANWENDUNGSMANAGER aufzurufen. Hier konnte dann die APP:
"BLUETOOTH GPS MOUSE"
gefunden und ihre Ausführung über den Befehl "STOP
ERZWINGEN" beendet werden ( Die APP ist dabei aber möglichst nicht
versehentlich zu deinstallieren ).
visuelle Kontrolle der
Ausgangssignale
Sollte
eine LoRa-Übertragung einmal nicht wie gewünscht
funktionieren, kann es sehr hilfreich sein, sich einmal das HF-Signal
der Aussendung anzuschauen. Dazu hervorragend geeignet sind die
für wenig Geld erhältlichen RTL-SDR-Sticks in Verbindung mit
Windows-Programmen wie z.B. SDRSharp. Abb.14 zeigt dazu ein Beispiel.
Abb.14
Screenprint eines LoRa-Signals ( Bw=125KHz ) via RTL-SDR-Stick und
Programm SDRSharp
..... was noch in der Pipeline ist
Damit
via LoRa ankommende Informationen auch dann nicht verloren gehen, wenn
aktuell keine Bluetoothverbindung zum auswertenden Smartphone
besteht, kann der serielle Datenausgang des verwendeten DRF-Moduls
parallel auch noch an ein kleines Mikrocontrollermodul mit
angeschlossenem TFT-Display geführt werden. Diese Anordnung
ermöglicht das Festhalten jeweils zuletzt eingetroffener
Textinformationen in Scrolldarstellung [7] .
Eine selbsterstellte ANDROID-App
verarbeitet via Bluetooth zugeführte GGA-Protokolldaten mit
Darstellung von Positions- und Höhenwerten. Darüberhinaus
lassen sich unter Hinzuziehung der Daten des im Smartphone integrierten
GPS-Bausteins auch die Werte von Distanz und Richtung beider Einheiten
zueinander
berechnen und anzeigen. Auf Wunsch lassen sich diese Ergebnisse dabei
auch im Sprachformat ausgeben.
Nur eine Idee, aber vielleicht Wert,
dass einmal ernsthaft darüber nachgedacht wird: Eine mögliche
Verwendung von LoRa für EME-Funkverbindungen.